Von Angesicht zu Angesicht –

Das Muschelseidentuch

„Wie auf jenes Tuch der Tücher
Sich des Herren Bildnis drückte.“

Johann-Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Die letzte ihres Standes, Byssus-Weberin Chiara Vigo aus Sardinien, erklärte am 1. September 2004 in Manoppello, dass es sich bei dem Gewebe des Sudariums um Byssus handele. Sie zeigte sich auch von der feinen Webart beeindruckt. Dieser textile Werkstoff wird auch Muschelseide genannt, weil er aus den Ankerfäden der Edlen Steckmuschel (Pinna nobilis) gefertigt wird. Byssus lässt sich mit einigen wenigen Substanzen färben, aber nicht bemalen. Es ist weder wasserlöslich noch entflammbar, außerdem widerstandsfähig gegen verschiedene Chemikalien. Die Fasern können Licht speichern, ähnlich wie Informationen auf dem Computer gespeichert werden.